Haut, Haar & Nägel

Die Beschaffenheit von Haut, Haaren und Nägel gibt Hinweise darauf, wie gesund und vital wir sind. Hier lesen Sie mehr zum Aufbau und der Funktion von unserer Haut, Haaren und Nägel. 

Die Haut – ein wichtiges Sinnesorgan für den Menschen

Wenn Menschen einander berühren, beginnt ein faszinierendes Konzert der Sinneseindrücke. Die Wissenschaft ist dabei, die Haut neu zu entdecken. 
Die Haut ist unser größtes Organ, sie hat ein Gewicht von bis zu 10 kg. Bei einer Körpergröße von 1,70 m nimmt ihre Oberfläche etwa 1,8 m² ein. Gleichzeitig ist die Haut das funktionell vielseitigste Organ des menschlichen Organismus. 

Die Haut dient der Abgrenzung nach Innen und Außen. Sie schützt vor Umwelteinflüssen wie z.B. vor Austrocknung, dient der Repräsentation und Kommunikation sowie der Wahrung der Homöostase (des inneren Gleichgewichtes).

Die Haut übernimmt wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und der Immunologie und verfügt über vielfältige Anpassungsmechanismen. 
Dank neuer Methoden der Bildgebung und Biotechnologie wird die Haut heute bis in kleinste Details erforscht. 

Dabei offenbart sich ein von der Evolution perfektionierter Schutzmantel, eng verwoben mit dem Immunsystem, Nerven und Psyche. Schon kleinste Fehlfunktionen wirken sich gravierend auf das Wohlbefinden aus. 

Der Stoffwechsel der Haut ist eher langsam, was ein großer Vorteil ist, wenn es über einen kurzen Zeitraum Probleme mit der Blutversorgung gibt. Feinste Blutgefäße sorgen für die Blutversorgung. Die Ableitung geschieht über die Gefäße in der Subcutis. Ist die Versorgung über einen längeren Zeitraum unterbrochen, sterben die Zellen ab.

Die Haut schützt den Körper vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Fremdstoffen und Krankheitserregern. Als Sinnesorgan ist sie wichtig für die Wahrnehmung von Schmerz und Temperaturveränderungen und lässt uns Berührungen empfinden.

Der Hautaufbau

Im Querschnitt lässt sich die menschliche Haut (Cutis) in drei Schichten einteilen.

Die oberste Schicht ist die Oberhaut oder Epidermis. Sie dient dem Körper als Grenze zur Umwelt und besteht aus der Hornschicht, ein Gebilde aus abgestorbenen, verhornten Zellen.

Unter der Epidermis liegt die Lederhaut oder Dermis. Mit ihrem Netzwerk aus Kollagenfasern verleiht sie der Haut ihre enorme Elastizität und Reißfestigkeit. Sie besteht aus Papillarschicht und Netzschicht. Die Dermis ist aus beweglichen und sehr belastbaren Fasern, reißfesten Kollagenfasern und elastischen Fasern, aufgebaut. Die elastischen Fasern sind für die Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Haut verantwortlich.

Darüber hinaus sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in die Lederhaut eingeflochten. Die Hautdrüsen und Haarwurzeln liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut. Auch die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich in dieser Schicht.

Darunter befindet sich die Unterhaut oder Subcutis aus lockerem Bindegewebe und Fettzellen. Sie beliefert die oberen Schichten mit Nährstoffen. Sie sorgt dafür, dass die Haut sich insgesamt verschieben lässt, was bei jeder Massage unter Beweis gestellt wird. Die Subcutis dient dem Körper als Wasser- und Energiespeicher, zur Wärmeisolation und schützt vor mechanischen Reizen. In der Unterhaut befinden sich auch die Drucktastkörperchen (Vater- Pacini- Lamellen Körperchen), wie auch die Haarbälge.

Die Haut und ihre Funktionen

Die verschiedenen Hautschichten haben unterschiedliche Aufgaben:

Oberhaut und Lederhaut sorgen für einen mechanischen Schutz. Die Hornschicht sorgt für den Flüssigkeitsschutz und gegen Flüssigkeitsverlust und wirkt einer mechanischen Belastung entgegen. Hornschicht und Säuremantel schützen den Körper vor Bakterien.

Das Unterhautfettgewebe ist ein wichtiger Energiespeicher. Blutgefäße, Haare, Unterhautfettgewebe und Schweiß sind für den Wärmeschutz und Temperaturausgleich verantwortlich.

Die Pigmentbildung ist wirksamer Schutz gegen UV- Strahlen.

Eine wichtige Aufgabe der Haut ist die Sinneswahrnehmung. Hierfür gibt es in der Haut die sogenannten Hautsinnesorgane, über die verschiedene Sinnesqualitäten wahrgenommen werden.

In allen drei Hautschichten sitzen feine Nervenenden und spezialisierte Rezeptoren, die am ganzen Körper Druck, Dehnung, Vibrationen, Kälte, Wärme, Jucken oder Schmerzen registrieren und zum Gehirn weiterleiten.

In der Haut treffen Innen- und Außenwelt aufeinander. An dieser Schnittstelle nimmt sich der Mensch in seiner Existenz als körperliches Wesen wahr. Der Tastsinn ist hier besonders bedeutend, Menschen brauchen Berührung. Physiologisch ist der Tastsinn schwierig zu erforschen. Das Organ des menschlichen Tastsinns ist die gesamte, knapp zwei Quadratmeter große Haut. Über diese ist ein Geflecht aus vielen Millionen feiner Nerven und Rezeptoren verstreut.

Nägel

Nägel bestehen aus harten und dichten Hornzellen aus der Oberhaut. Sie erfüllen einen wichtigen Zweck, denn mit ihrer Hilfe ist das feine Greifen wie mit einer Pinzette möglich. Fingernägel wachsen schneller als Fußnägel. Typisch für die Fingernägel ist ein Wachstum von 1 mm pro Woche, ein Zehennagel wächst etwa 0,5 mm pro Woche.

Nägel bieten den empfindlichen Kuppen an Fingern und Zehen Schutz vor Verletzungen. Außerdem spielen sie als Kratz- oder Ritzwerkzeuge eine Rolle. Nägel sind durchsichtig. Die durchschimmernde rosa Farbe stammt vom Nagelbett darunter, denn es ist sehr gut durchblutet.

Am Ende des Nagels (Richtung Körper) befindet sich der Nagelhalbmond – Lunula als helle halbrunde Stelle. Die weiße Farbe entspricht der eigentlichen Farbe des Nagels. An dieser Stelle ist der Nagel nicht durchsichtig.

Zwischen Lunula und Haut befindet sich das Nagelhäutchen (Cuticula). Es verhindert das Eindringen von Keimen. Dahinter (Richtung Körper) ist die Nagelwurzel zu sehen. Sie bildet die Hornzellen aus und schiebt damit den Nagel nach vorn.

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